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Artenschutz – Teil 1 – Was ist Artenvielfalt und wofür ist es wichtig?

Was ist Artenvielfalt und wofür ist es wichtig?

von Haupt-Ref Tobi und Co-Ref Joy

English version below

Was bedeutet Artenschutz?

 

Gemäß der UN-Biodiversitätskonvention bedeutet Biodiversität ‚biologische Vielfalt‘ bzw. “die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören; dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme”. Aufgrund verschiedener Faktoren, die wir gleich erklären, ist die Biodiversität gefährdet. Da diese aber wichtig für den Lebensraum Erde ist, kam es auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu einer Reihe von Gesetzen, Richtlinien und Abkommen, um die Artenvielfalt zu schützen (z.B. das Bundesnaturschutzgesetz, die EU-Artenschutzverordnung oder das Washingtoner Artenschutzübereinkommen). (vgl. Bundesamt für Naturschutz – BfN) Dabei geht es z.B. um die Erhaltung von natürlichen Lebensräumen und wild lebender Vogelarten, Pflanzen und anderer Tiere so wie der Schutz von wandernden Arten. (vgl. BfN).

Warum ist Artenschutz wichtig?

Arten schützen zu wollen, und die Biodiversität zu erhalten, kann verschiedene gute Gründe haben. Wir haben euch hier einige zusammengetragen:

  • Das Grundgesetz besagt, dass die natürlichen Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen erhalten sein müssen. Wir tragen somit den zukünftigen Generationen gegenüber eine Verantwortung dafür, die Artenvielfalt zu erhalten. (vgl. BfN) 
  • Viele Tiere und Pflanzen sind Teil eines Ökosystems, aus dem auch die Menschen ihre Nahrung und eine ganze Reihe an Rohstoffen entnehmen. Ohne diese Ökosysteme und ihre einzelnen Bestandteile, sprich die verschiedenen Tiere und Pflanzen, würden auch Nahrung und Rohstoffe knapp werden. (vgl. BfN)
  • Pflanzen tragen zu sauberer Luft und Gewässern bei. 
  • Je Artenreicher ein Ökosystem, desto flexibler und gesünder ist es und kann auch besser auf Wandel und Stress reagieren. Insbesondere Krankheiten breiten sich in Monokulturen deutlich schneller und heftiger aus, während Biodiversität eine gewisse Robustheit schafft. 
  • Die verschiedenen Arten interagieren miteinander und stehen in einem relativ stabilen Gleichgewicht zueinander. Massive Eingriffe gefährden dieses Gleichgewicht und führen zu dauerhaften Veränderungen, deren Auswirkungen ungewiss sind.

Was gefährdet die Biodiversität?

Klimawandel

Durch den Klimawandel sind, je nach Szenario, 20-30% der Tier- und Pflanzenarten verstärkt vom Aussterben bedroht. Aber was genau hat wärmeres Wetter mit dem Verlust von Tier- und Pflanzenarten zu tun?

Durch das zunehmend wärmere Wetter verändern sich Ökosysteme: manche Pflanzen und Tiere verlegen ihr Verbreitungsgebiet nach Norden und verschwinden aus ihren eigentlichen Gebieten, andere Pflan-zen blühen früher. Beides führt dazu, dass sie als Nahrung oder Nützlinge für andere Tiere und Pflanzen verschwinden. Dadurch kann es dazu kommen, dass sich manche Schädlinge, wie z.B. der Borkenkäfer besser ausbreiten können. Auch siedeln sich neue, wärmeliebende Pflanzen an, die wiederum neue Schädlinge und/oder Krankheiten mitbringen können, die für die heimischen Pflanzen völlig unbekannt sind. Wenn sich diese neuen exotischen Pflanzen dann auch noch stark ausbreiten, können sie auch wieder eine Gefahr für heimische Pflanzen sein, die wiederum als Futter- oder Nutzquelle für andere Tiere und Pflanzen rarer werden. Kurz gesagt: durch das wärmere Wetter verändern sich einzelne Bestandteile des Öko-systems, die aber eine großen Einfluss auf das gesamte Ökosystem haben.

Pestizide, Dünger und industrielle Landwirtschaft

Pestizide sind für viele Insekte giftig und diese Gifte gelangen auch in unser Grundwasser. Hinzukommt eine Nitratbelastung des Wassers und Bodens durch Überdüngung. Welche Auswirkungen die Gifte und Nitrate auf die menschliche Ge-sundheit haben, ist ungewiss. 

Der erhöhte Gebrauch von Pestiziden ergibt sich vor allem aus der industriellen Argrarwirtschaft. Heute werden Pflanzen zunehmend in großen Monokulturen angebaut – das heißt auf großen Feldern existiert nur eine Pflanze – so kann kein Öko-system entstehen. Schädlinge gewin-nen Oberhand, weil sie sich besser ausbreiten können und Land-wirt*innen greifen zu mehr Pestiziden. Ein ähnliches Spiel ergibt sich für Krankheiten, da Monokulturen häufig einen stark reduzierten Genpool haben. Dies führt wiederum zu einer reduzierten Widerstandskraft gegen-über Krankheiten

Gleichz.eitig bietet industrialisierte landwirtschaftliche Nutzflächen auch immer weniger Lebensraum und Nahrung für Tiere. Wenn in einem großen Bereich alle Pflanzen zur gleichen Zeit Blüten oder Früchte tragen, dann wird es in den restlichen Monaten ein deutlich reduziertes Nahrungsangebot geben. Und wo sollen Tiere eigentlich ihre Wohn-zimmer einrichten, wenn die Flächen regelmäßig mit schwerem Gerät be-arbeitet werden.

Flächenversiegelung und Lärm- Luft- und Licht-verschmutzun

Auch durch die zunehmende Verstädterung gibt es immer weniger natürlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. So gibt es in vielen Städten nur wenig Pflanzen, es kommt zu einer erhöhten Flächenversiegelung und Tiere finden weniger Nahrung, bis sie sich schließlich ganz zurückziehen. (Dazu beu Urban Gardening mehr).  

Zu dem werden Tiere und Pflanzen an immer mehr Orten durch Abgase, Lärm und Licht in ihrem Lebensraum gestört. Während der Lärm die Nachtruhe mancher Tier stört, kann das Licht die Wahrnehmung von Insekten und Fledermäusen der-maßen stören, dass sie auch daran sterben. Jeden Abend kann man Insekten bei ihrem letzten “Todestanz” um Laternen und andere Beleuchtung sehen, an dessen Ende sie erschöpft zu Boden gehen und versterben. Mit der Earth Hour Ende März soll auf die Lichtverschmutzung vor allem in der Nacht aufmerksam gemacht werden.

Wichtig ist aber: natürlich hat sich das Klima schon immer verändert und ist für Pflanzen und Tiere in dem Sinne nichts neues. Allerdings vollzog sich ein Klimawandel vermutlich noch nie so schnell, wodurch den Pflanzen und Tieren viel weniger Zeit bleibt sich den neuen Bedingungen anzupassen. Problem ist hier vor allem, dass auch noch viele andere Stressfaktoren in sehr kurzer Zeit aufeinander treffen, so dass den Pflanzen und Tieren kaum Zeit zur Anpassung bleibt, und sie drohen, auszusterben.

What is biodiversity and why is it important?

by Haupt-Ref Tobi und Co-Ref Joy

What is biodiversity and species protection?

According to the UN Convention on Biological Diversity, biodiversity is ‘biological diversity’ or ‘the variability among living organisms from all sources, including, inter alia, terrestrial, marine and other aquatic ecosystems and the ecological complexes of which they are part; this includes diversity within species, between species and of ecosystems’. Biodiversity is under threat due to various factors, which we explain in the same way. However, since it is important for the Earth’s habitat, a number of laws, guidelines and agreements have been passed at national, European and international level to protect biodiversity (e.g. the Federal Nature Conservation Act, the EU Species Protection Regulation or the Washington Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora). (cf. Federal Agency for Nature Conservation – BfN) This involves, for example, the conservation of natural habitats and wild bird species, plants and other animals as well as the protection of migratory species. (cf. BfN).

Why is species protection important?

There can be several good reasons for wanting to protect species and preserve biodiversity. We have collected some of them for you here:

  • The Grundgesetz states that the natural foundations of life must also be preserved for future generations. We therefore have a responsibility towards future generations to preserve biodiversity. (cf. BfN)
  • Many animals and plants are part of an ecosystem from which people also draw their food and a whole range of raw materials. Without these ecosystems and their individual components, i.e. the various animals and plants, food and raw materials would also become scarce. (cf. BfN)
  • Many plants contribute to cleaner air and water.
  • The more species-rich an ecosystem is, the more flexible and healthy it is and the better it can react to change and stress. In particular, diseases spread much faster and more severely in monocultures, while biodiversity creates a certain robustness.
  • The different species interact with each other and are in a relatively stable balance with each other. Massive interventions endanger this balance and lead to permanent changes whose effects are uncertain.

Was gefährdet die Biodiversität?

Climate change

Depending on the scenario, 20-30% of animal and plant species are increasingly threatened with extinction due to climate change. But what exactly does warmer weather have to do with the loss of animal and plant species?

Increasingly warmer weather changes ecosystems: some plants and animals move northwards and disappear from their original habitats, while other plants bloom earlier. Both of these factors lead to their disappearance as food or beneficial organisms for other animals and plants. As a result, some pests, such as the bark beetle, can spread more easily. Also, new, thermophilic plants settle in, which in turn can bring new pests and/or diseases that are completely unknown to the native plants. If these new exotic plants then also spread widely, they can again be a danger for native plants, which in turn become scarcer as a source of food or use for other animals and plants. In short, warmer weather changes individual components of the ecosystem, but these changes have a major impact on the entire ecosystem.

Pesticides, fertilizers and industrial agriculture

Pesticides are toxic to many insects and these toxins also enter our groundwater. In addition, nitrate pollution of water and soil is caused by over-fertilisation. What effects the poisons and nitrates have on human health is still uncertain today.

The increased use of pesticides results mainly from industrial agriculture. Today, plants are increasingly grown in large monocultures – i.e. only one plant exists on large fields – so no ecosystem can be created. Pests gain the upper hand because they can spread more easily, and farmers are using more pesticides. A similar game results for diseases, since monocultures often have a greatly reduced gene pool. This in turn leads to a reduced resistance of the plant population to disease.

At the same time, industrialised agricultural land also offers less and less habitat and food for animals. If all plants in a large area bear flowers or fruit at the same time, there will be a significantly reduced food supply in the remaining months. And where should animals actually furnish their living rooms if the areas are regularly worked with heavy equipment?

Surface sealing and noise, air and light pollution

Increasing urbanisation also means that there is less and less natural habitat for animals and plants. In many cities, for example, there are only a few plants, land is increasingly sealed and animals find less food until they finally withdraw completely. (We already talked about sealing and greening in cities two weeks ago during the Urban Gardening session).

In addition, animals and plants in more and more places are disturbed by exhaust fumes, noise and light in their habitat. While noise disturbs the night’s rest of some animals, light can disturb the perception of insects and bats to such an extent that they die from it. Every evening insects can be seen dancing their last “dance of death” around lanterns and other lighting, at the end of which they go down to the ground exhausted and die. The Earth Hour at the end of March is intended to draw attention to light pollution, especially at night.

However, it is important to note that the climate has of course always changed and is nothing new for plants and animals in this sense. However, climate change has probably never happened so quickly, leaving plants and animals much less time to adapt to the new conditions. The main problem here is that many other stress factors also come together in a very short time, leaving plants and animals hardly any time to adapt, and they are threatened with extinction.

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