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Nachhaligkeit und Digitalisierung – Teil 3 – Streaming


Nachhaltigkeit und Streamen

Von Co-Ref. Joy und Mitarbeiterin Sinah

English version below

Es ist großartig, dass wir nonstop auf Filme, Serien, Videos und Musik zugreifen können, ohne dafür einen Datenträger kaufen zu müssen. CDs oder Hüllen benötigen Ressourcen und verursachen Müll. Angekommen an Tag 3 unserer Digitalisierungswoche wissen wir aber inzwischen, dass auch die Server und die Datenübertragung per Streaming eine Menge Energie benötigen. Wir kaufen zwar weniger haptische Rohstoffe, schauen dafür aber vermutlich wesentlich mehr Videos und hören mehr Musik als vor Netflix, YouTube und Spotify. Und auch Online-Games als interaktive Datenfresser breiten sich immer mehr aus. Verzichten wollen wir auf all das aber eher nicht.

Gib daher folgenden Tipps eine Chance:

  • Weniger streamen. So simpel es klingt, aber es gibt sicherlich einige unter uns, die Videos zur Hintergrundbeschallung nutzen. Das kostet nicht nur viel CO2 und Geld, sondern setzt das Gehirn Dauereindrücken aus, die nicht gut tun und zum Beispiel das Lesen eines Buches allmählich langweilig erscheinen lassen. Daher lieber mal gezielt einen Serienabend mit der WG veranstalten, als jeden Tag berieseln lassen.
  • Qualität reduzieren. Je höher die Auflösung, desto höher der Datenverbrauch und desto mehr Energiekosten. Die Qualitätsreduktion fällt insbesondere bei kleinen Bildschirmen kaum auf. Ähnliche Einstellungen gibt’s übrigens auch beim Musikstreaming.
  • Apropos: Je kleiner der Bildschirm (und je geringer die Helligkeit), desto energiesparender. Energieversorger Eon hat grob berechnet, dass man für die gleiche Streamingdauer über den Fernseher 50 Kilowattstunden Strom verbraucht, während es bei Smartphone oder Tablet nur 4 kWh sind.
  • YouTube-Musik vermeiden. Das zusätzlich abgespielte Video treibt den Datenverbrauch nämlich in die Höhe.

Social Media

Neben Streaming verursacht natürlich auch Social Media eine Menge Datentransfer. Da ist es zum Beispiel sinnvoll, nicht jedes Mittagessen auf allen Plattformen zu teilen, oder bei WhatsApp neben dem Verschicken von Bild- und Videodateien auch den Gebrauch von GIFs und Emojis zu reduzieren. Letztendlich möchten wir nicht dazu anregen, komplett auf letztere zu verzichten 😉, sondern für die vielen alltäglichen Datenübertragungen sensibilisieren.

Suffizienz statt Verzicht

Schonmal was von Suffizienz gehört? Ein Begriff der Nachhaltigkeit, bei dem es unter anderem um Entschleunigung und quasi gezielteren, verträglicheren Konsum geht. Stell dir die Frage, welche Dinge du wirklich brauchst, was dich glücklich macht und wofür es vielleicht Alternativen gibt. Versuche, achtsam zu konsumieren. Der generell sehr sinnvolle Begriff der Suffizienz lässt sich hervorragend auf Streaming anwenden, gerade weil es so schnell maßlos betrieben wird. Wer hat nicht schonmal ein Video geschaut und nebenher noch durch Social Media gescrollt, oder Musik laufen lassen, aber nicht zugehört?

Und nun?

Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist ein sehr, sehr breites Feld und wie so häufig stark verflochten mit wichtigen Themenfeldern wie Ökonomie, Politik, Technologie und Gesellschaft. Im Folgenden findest du unsere Quellen und einige tolle Anhaltspunkte, um dich weiter zu informieren.

Information:

Tilman Santarius. Er beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema Digitalisierung unter Nachhaltigkeitsaspekten, hat Bücher und Artikel zum Thema geschrieben und engagiert sich wissenschaftlich in verschiedenen passenden Initiativen: http://www.santarius.de/thema/digitalisierung-transformation/

Nachhaltige Digitalisierung. Ein Wissenschaftsteam, unter anderem besetzt von Herrn Santarius: https://www.nachhaltige-digitalisierung.de/

Bits & Bäume. Eine Konferenz zum Thema aus dem Jahr 2018: https://bits-und-baeume.org/de. Die Videos kannst du hier abrufen: https://media.ccc.de/c/bub2018. Eine Zusammenfassung seitens des WWF gibts hier: https://blog.wwf.de/digitalisierung-bits-baeume/?_ga=2.227384153.531462963.1592048117-2115305241.1592048116

Studie. Unter anderem der WWF war auch Auftraggeber einer Studie, die sich hier in der Kurzversion abrufen lässt: http://www.transportation-design.org/cms/upload/DOWNLOADS/Studie_Suehlmann-Faul_Rammler_Exec_Summary.pdf

Felix Sühlmann-Faul. Mitautor der Studie und Techniksoziologe: https://suehlmann-faul.com/

Rat für Nachhaltige Entwicklung. Von deren Seite kommen einige Empfehlungen an den Bund: https://www.nachhaltigkeitsrat.de/wp-content/uploads/2019/01/20181219_RNE_Empfehlung_Digitalisierung.pdf

Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Ministerium äußert sich und gibt unter anderem einige positive Ausblicke: https://www.bmbf.de/de/digitalisierung-und-nachhaltigkeit-10466.html

Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg. Zumindest BW hat im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln aufgegriffen: https://www.nachhaltigkeitsstrategie.de/erleben/rueckblick/nachhaltige-digitalisierung.html

Stromkonzern. Er hat ein paar Rechnungen angestellt und gibt sinnvolle Tipps zur Digitalhygiene: https://www.eon.de/de/eonerleben/warum-der-stromverbrauch-im-internet-die-umwelt-genauso-belastet-wie-der-weltweite-flugverkehr.html

Bücher:

http://www.santarius.de/wp-content/uploads/2019/07/Bits-Baeume_Web.pdf (Was Bits & Bäume verbindet)

http://www.santarius.de/wp-content/uploads/2018/11/Smarte-gru%CC%88ne-Welt-Offizielles-E-Book.pdf (Smarte grüne Welt?)

https://www.oekom.de/_files_media/titel/leseproben/9783962380885.pdf (Der blinde Fleck der Digitalisierung)

Sustainability and Streaming

By Co-Ref. Joy and co-worker Sinah

It’s great that we can access movies, series, videos and music non-stop without having to buy a disc. CDs or cases require resources and cause waste. Arriving on day 3 of our Digitization Week, we now know that the servers and streaming data transfer also require a lot of energy. Although we buy less haptic raw materials, we probably watch a lot more videos and listen to more music than before Netflix, YouTube and Spotify. And online games as interactive data eaters are also spreading more and more. But we do not want to do without all this.

So give the following tips a chance:

Stream less. As simple as it sounds, but there are certainly some among us who use videos for background music. This not only costs a lot of CO2 and money, but also exposes the brain to permanent impressions that do not do any good and, for example, make reading a book gradually seem boring. Therefore, it is better to organize a series of evenings with the shared flat rather than to let the water flow every day.

Reduce quality. The higher the resolution, the higher the data consumption and the higher the energy costs. The reduction in quality is hardly noticeable, especially with small screens. Similar settings are also available for music streaming.

By the way: the smaller the screen (and the lower the brightness), the more energy-saving. Energy supplier Eon has roughly calculated that for the same streaming time via TV, 50 kilowatt hours of electricity are needed, compared to only 4 kWh for a smartphone or tablet.

Avoid YouTube music. The additionally played video drives up the data consumption.

Social Media

Besides streaming, social media also causes a lot of data transfer. For example, it makes sense not to share every lunch on all platforms, or at WhatsApp to reduce the use of GIFs and emojis in addition to sending image and video files. Ultimately, we do not want to suggest to do without the latter completely 😉, but to sensitize people to the many everyday data transfers.

Sufficiency Instead of Renunciation

Ever heard of sufficiency? A concept of sustainability, which among other things is about deceleration and quasi targeted, more compatible consumption. Ask yourself what things you really need, what makes you happy and what there might be alternatives for. Try to consume cautiously. The generally very meaningful term sufficiency can be applied excellently to streaming, precisely because it is so quickly operated to excess. Who hasn’t watched a video and scrolled through social media or played music but never listened?

And Now?

Digitisation and sustainability is a very, very broad field and, as is so often the case, strongly interwoven with important topics such as economy, politics, technology and society. Below you will find our sources and some great clues to help you get more information.

Information:

Tilman Santarius. Er beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema Digitalisierung unter Nachhaltigkeitsaspekten, hat Bücher und Artikel zum Thema geschrieben und engagiert sich wissenschaftlich in verschiedenen passenden Initiativen: http://www.santarius.de/thema/digitalisierung-transformation/

Nachhaltige Digitalisierung. Ein Wissenschaftsteam, unter anderem besetzt von Herrn Santarius: https://www.nachhaltige-digitalisierung.de/

Bits & Bäume. Eine Konferenz zum Thema aus dem Jahr 2018: https://bits-und-baeume.org/de. Die Videos kannst du hier abrufen: https://media.ccc.de/c/bub2018. Eine Zusammenfassung seitens des WWF gibts hier: https://blog.wwf.de/digitalisierung-bits-baeume/?_ga=2.227384153.531462963.1592048117-2115305241.1592048116

Studie. Unter anderem der WWF war auch Auftraggeber einer Studie, die sich hier in der Kurzversion abrufen lässt: http://www.transportation-design.org/cms/upload/DOWNLOADS/Studie_Suehlmann-Faul_Rammler_Exec_Summary.pdf

Felix Sühlmann-Faul. Mitautor der Studie und Techniksoziologe: https://suehlmann-faul.com/

Rat für Nachhaltige Entwicklung. Von deren Seite kommen einige Empfehlungen an den Bund: https://www.nachhaltigkeitsrat.de/wp-content/uploads/2019/01/20181219_RNE_Empfehlung_Digitalisierung.pdf

Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Ministerium äußert sich und gibt unter anderem einige positive Ausblicke: https://www.bmbf.de/de/digitalisierung-und-nachhaltigkeit-10466.html

Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg. Zumindest BW hat im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln aufgegriffen: https://www.nachhaltigkeitsstrategie.de/erleben/rueckblick/nachhaltige-digitalisierung.html

Stromkonzern. Er hat ein paar Rechnungen angestellt und gibt sinnvolle Tipps zur Digitalhygiene: https://www.eon.de/de/eonerleben/warum-der-stromverbrauch-im-internet-die-umwelt-genauso-belastet-wie-der-weltweite-flugverkehr.html

Bücher:

http://www.santarius.de/wp-content/uploads/2019/07/Bits-Baeume_Web.pdf (Was Bits & Bäume verbindet)

http://www.santarius.de/wp-content/uploads/2018/11/Smarte-gru%CC%88ne-Welt-Offizielles-E-Book.pdf (Smarte grüne Welt?)

https://www.oekom.de/_files_media/titel/leseproben/9783962380885.pdf (Der blinde Fleck der Digitalisierung)